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28.10.2015

Acht Prozent mehr Lehrerstellen gegen Unterrichtsausfall erforderlich

VBE zur Elterndemonstration für mehr Lehrkräfte

Immer mehr Eltern fürchten, dass in den Schulen zu viel Unterricht ausfällt. Der Verband Bildung und Erziehung NRW teilt die Sorge der „Elternschaft Düsseldorf“, die heute vor dem Landtag für mehr Lehrerinnen und Lehrer demonstriert. Die Eltern kritisieren die personelle Unterrichtsversorgung, die zuletzt der Landesrechnungshof im August 2015 zum Thema gemacht hat.

„Die Schulen brauchen mehr Personal. Sie brauchen eine auskömmliche Grundversorgung zur Erfüllung der Stundentafel sowie eine zusätzliche Vertretungsreserve gegen Unterrichtsausfall von acht Prozent“, sagt Udo Beckmann, Vorsitzender des VBE NRW. Alltag an den Schulen ist, Förder- und Teilungsunterricht ausfallen zu lassen oder Klassen zusammenzulegen, um die berechenbaren Ausfälle abzufedern. Wenn Lehrerinnen und Lehrer nicht in hohem Umfang unbezahlte Mehrarbeit leisten würden, wäre die Situation an den Schulen deutlich dramatischer. "Ich gehe davon aus, dass pro Schuljahr von den Lehrkräften mindestens eine Million unbezahlte Unterrichtsstunden gegeben werden“, sagt Beckmann.

Hinzu kommt, dass sich die zuletzt durch die Inklusion ohnehin personell angespannte Situation an den Schulen noch einmal durch die Flüchtlingskinder verschärft. Beckmann fordert die Landesregierung erneut auf, eine für Eltern erkennbare, nachvollziehbare langfristige Strategien zur Beseitigung des Unterrichtsausfalls, zur Sicherung der schulischen Inklusion und der Integration der Flüchtlingskinder vorzulegen. „Gelingt das nicht, droht ein Szenario, bei dem Eltern zunehmend das Gefühl haben, dass die öffentlichen Schulen ihren Bildungsauftrag nicht erfüllen können und die Gründung von privaten Schulen weiter forciert wird. Das wäre fatal, weil dies nicht mehr Integration, sondern mehr Selektion bedeutet.“


Pressemitteilung 47-15
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„Eltern und Lehrer kommen in Bezug auf ein Gelingen von Inklusion zur gleichen Einschätzung. Dies sollte die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern wachrütteln“, betont VBE-Landes- und Bundesvorsitzender Udo Beckmann unter Hinweis auf die aktuelle Elternstudie der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Die Politik zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention muss sich am Kindeswohl und den Bedürfnissen der Eltern messen. Die Realität im Bildungssystem steht dazu in krassem Widerspruch.“ Die gängige Praxis, Bedarfe nach Haushaltslage zu verordnen, gehe an dem Inklusionsgedanken vorbei und sei völlig unakzeptabel, so Beckmann.

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